1936 entstand in Schwanewede/Neuenkirchen ein erstes Lager für die Wirtschafts- und Forschungsgesellschaft (Wifo), in dem das Baupersonal für die Errichtung eines unterirdischen Tanklagers für die Wehrmacht untergebracht wurde. Ziel der 1934 gegründeten Wifo war es, die kriegswirtschaftliche Unabhängigkeit des deutschen Reiches sicher zu stellen. Für die Baumaßnahmen war die Berliner Firma Tesch verantwortlich, so dass das Lager den Namen Lager Tesch erhielt. Zwei Jahre später begann die Marine mit dem Bau des sogen. „Marine-Gemeinschaftslagers“. Dazu gehörte auch die Baracke Wilhemine. Das Lager entstand in Neuenkirchen in unmittelbarer Nähe des Lagers Tesch.
Das Marine-Gemeinschaftslager stellte die Unterkunft für Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter dar, die das geplante Marinetank-Lager in Bremen-Farge bauen sollten. Auftraggeber war die Organisation Todt, die 1938 für den Bau militärischer Anlagen gegründet wurde.
1940 belegte die Gestapo vier Baracken auf dem Gelände des Marine-Gemeinschaftslagers und richtete dort ein Arbeitserziehungslager ein. Arbeitserziehungslager dienten der Gestapo dazu, Menschen, die z.B. von Betriebsleitungen wegen angeblicher Arbeitsverweigerung gemeldet wurden, umzuerziehen bzw. zu disziplinieren. An den Folgen sogenannter Umerziehungsmaßnahmen starb u.a. der Ritterhuder Ernst von Bargen im Arbeitserziehungslager Neuenkirchen. http://www.baracke-wilhelmine.de
Autor: Manfred Bannow
Veröffentlicht am 14. Oktober 2018
Diese Seite wurde zuletzt am 4. November 2018 geändert