Karl Maisch wurde am 15.4.1896 in Ziegelhausen bei Heidelberg geboren. In Osterholz-Scharmbeck wohnte er in der Neue Str.29. Maisch arbeitete als Dreher und war KPD-Funktionär. Im Mai 1933 verhaftete ihn die SS und brachte ihn ins Polizeigefängnis in Lesum. Über seine Verhaftung berichtete Maisch 1950 wie folgt:
„Als ich im Mai 1933 verhaftet wurde, umstellten 18 SS Leute mein Haus, davon haben 6 Mann meine Wohnung betreten und mich mitgenommen. Ich wurde hierbei sehr stark geschlagen und zwar in den Rücken, über den Kopf und ins Gesicht. Ich erhielt verschiedentlich Fußtritte. Ich wurde ins Gefängnis nach Lesum transportiert und bin hier in den 6 Wochen laufend vernommen worden, sowohl am Tage wie auch nachts. Hierbei erhielt ich oft Schläge, auch wieder wie oben angegeben mit der Faust und mit dem Riemen. Ich wurde auch über den Prügelbock geschnallt und geschlagen … Vor allen Dingen wurden wir am ersten Tag unserer Einlieferung ganz furchtbar misshandelt, indem wir mit Gewehrkolben und Fußtritten geschlagen wurden.“
In der Zeit nach der Inhaftierung im Polizeigefängnis in Lesum kam Maisch bis Ende 1933 ins KZ Esterwegen Lager III. Vermutlich m Zuge einer Amnestie wurde Karl Maisch im Dezember 1933 aus dem KZ entlassen.
Vgl.: Wiedergutmachungsakte Maisch – Nieders. Landesarchiv Stade Rep.210 Nr.1138
Verfasser: Manfred Bannow
Die Audio Datei ist 2023 von Schülern und Schülerinnen der IGS Osterholz-Scharmbeck (Forder-AG und Deutsch E-Kurs/Jg.13 erstellt und auf der Webseite „Wider das Vergessen“https://www.tanjakoenig.de/ veröffentlicht worden.
Veröffentlicht am 19. Juli 2020
Diese Seite wurde zuletzt am 28. Februar 2023 geändert