Martin Poppe wurde 1907 in Hamburg-Harburg geboren, war verheiratet und hatte 2 Kinder. Poppe arbeitete u.a. als Schweißer auf der AG Weser. Er war KPD Mitglied und wurde aufgrund seiner Parteizugehörigkeit 1933 in Schutzhaft genommen. Seine Festnahme schilderte Poppe in einer eidesstattlichen Versicherung aus dem Jahr 1950 wie folgt:
`Er hätte am 12.7.1933 seinen Schwager Dietrich Wüppelmann in Worpswede besucht. Dort verhaftete ihn der Wachtmeister Vogel. Nachdem er zwei Tage in einer Scheune in Worpswede festgehalten worden wäre, hätte ihn die Polizei ins Amtsgefängnis nach Lesum gebracht. Im August 1933 wurde Poppe aus der Schutzhaft entlassen.‘
Im Dezember 1936 kam Poppe erneut in Haft. Der Grund war seine Mitarbeit in einer Widerstandsgruppe in Lesum. Zu diesem Zeitpunkt wohnte Poppe in Ihlpohl-Siedlung Hausnummer 54. Bis zum 6.5.1938 war Poppe im Gefängnis in Bremen inhaftiert. Das Hanseatische Oberlandesgericht verurteilte ihn im Frühjahr 1938 zu einer Gefängnisstrafe von 1 Jahr und 5 Monaten. Das Gericht warf Poppe vor, hochverräterisch tätig gewesen zu sein, da er illegales Propagandamaterial besessen und Beiträge für die illegale KPD bezahlt hätte. Außerdem hätte er eine Schreibmaschine und einen Abziehapparat der KPD-Ortsgruppe Lesum versteckt. Die verhängte Haftstrafe sah das Gericht durch die U-Haft als verbüßt an.
Nach 1945 wohnte er u.a. im Großen Halm und später, bis zu seinem Tod 1972, in der Straße Birkenhügel 7 in Ihlpohl.
Ouellen:
Bundesarchiv Berlin: Aktenbestand R.3018/Sign.14117, Bd.10
NLA Stade: Rep.210/Nr.2438
Verfasser: Manfred Bannow
Veröffentlicht am 8. Juli 2020